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Sowjetischer Kommunismus — Am Leben und Tödlich

[The Inside Story: World Report (Weltbericht) 2.1, September 1995]

Starb der Sowjetische Kommunismus eigentlich? Zu den meisten Amerikanern, die ihre Information von den Hauptnachrichtenmedien erhalten, scheint die Antwort klar zu sein. Der Bildschirm vermittelte dramatische und farbenfrohe Bilder von Protesten in den Straßen von Moskau, Panzern draußen vor dem Parlament, und dem Ersetzen der Sowjetischen roten Fahne mit dem Hammer und Sichel mit der traditionellen russischen Flagge.

Diejenigen, die mehr Aufmerksamkeit zu den russischen Ereignissen schenken oder nach Moskau oder bestimmten anderen Hauptstädten in Rußland reisen, finden Beweise der demokratischen Wahlen mit heftigen Widerstandsbewegungen, eine Lockerung der moralischen Normen am russischen Fernsehen, und beschäftigte Kapitalisten auf den Straßen von Moskau. Es wurde bekanntgemacht, daß sogar die Grenzen offen sind, welches den Bürgern erlaubt, wegzugehen, und ein paar alte Konzentrationslager wurden stillgelegt. Der KGB gab einige ihrer Akten frei. Ehemalige politische Gefangene vertreten öffentlich deutlich ihre Meinung. Und Boris Yeltsin gibt bekannt, daß er kein Kommunist mehr ist. Könnten Ereignisse dramatischer sein?

Amerikaner, jedoch, haben die Tendenz, zu vergessen, wieviel absolute Kontrolle das Kommunistische Regime über ihre gefangenen Nationen ausübt. Seit Jahrzehnten wurden unsere Fernsehkameras und leichtgläubigen Reisenden auf vorsichtig vorbereitete Touren in der Sowjetunion geführt, und sie brachten zurück Geschichten von “glücklichen” Bürgern, die begeistert den Sozialismus bauten. Ein paar Amerikaner, wahrhaftig, glaubten solchen farbenfrohen Unsinn, während die meisten anderen nach und nach die Idee akzeptierten, daß die Sowjetische Diktatur milder wurde.

Der “Zusammenbruch” des Sowjetischen Kommunismus in 1991, orchestriert als einen angeblichen “Staatsstreich” gegen den Diktator Gorbatschow, gab unseren Fernsehkameras und Touristen bis jetzt die spektakulärste Schau. Die Änderungen scheinten unverfälschter denn jemals zuvor und folglich mehr überzeugend. Aber ist es möglich, daß wir lediglich eine größer angelegte Täuschung bezeugen, ein ruhiges Vorspiel zu einem heißen Krieg? Ein alarmierender Beweis sagt, daß wir es machen.

Der Polizeistaat und Völkermord

Der starke Rummel, der in den Nachrichtenberichten über die “Änderungen” in der Sowjetunion gemacht wurde, übertrieb ihre Wichtigkeit. Ob in Spanien während der 1930er, Ungarn während der 1950er, oder Indonesien während der 1960er, Kommunistische Regime wurden nie ohne bedeutende Brutalität und Blutvergießen gestürzt. Kosmetische Reformen können nicht solche Diktaturen zum Fall bringen, besonders eine lange etablierte.

Das Sowjetische Regime hatte 77 Jahre, alle Opposition zu zerstreuen und die Moral der Bevölkerung zu zerdrücken. In der gründlichsten Forschung dieser Art schätzte der Politologe R.J. Rummel von der Universität in Hawaii, daß der Kreml etwa 62 Millionen Sowjetische Staatsbürger zwischen 1917 und 1987 massen-mörderte; die Nummer könnte so hoch wie 127 Millionen sein.1 Dieser Völkermord wurde in Tausenden der Konzentrationslager ausgeführt, wie auch durch Massengerichtsverhandlungen, Erschießungen, und sogar durch aufgezwungene Hungersnot in ganzen Gebieten der Sowjetunion.

Die Absicht war, Massenterror zu verursachen. Um die gesamte Bevölkerung in Furcht zu versetzen, mußte das Töten wahllos und weitverbreitet gemacht werden. Wie der Diktator Vladimir Lenin befahl, “Die Gerichte müssen nicht den Terror verbieten… aber müssen die tiefer liegenden Absichten formulieren, es als ein Prinzip legalisieren, eindeutig, ohne irgendeine Fantasie oder Verschönerung. Es muß in der allerweitesten Weise formuliert sein…”.2

Die Regierung handelte auf seine Anordnungen und setzte Quoten für die Anzahl der Zivilisten, die zusammengetrommelt und inhaftiert — oder hingerichtet werden — in jedem Gebiet der Sowjetunion. Aleksander Solzhenitsyn, zum Beispiel, beschrieb “die Anweisung der Quoten, die Normen, die gesetzt wurden, und die geplanten Zuweisungen. Jeder Stadt, jedem Bezirk, jeder militärischen Einheit war eine spezifische Quota von Verhaftungen zugewiesen, die zu einer festgesetzten Zeit ausgetragen wurden. Von da an hing alles andere von der Genialität des Personals der Versicherungsoperation ab”.3 Der Sowjetische Überläufer Vladimir Petrov, der bis 1954 in der Geheimpolizei arbeitete, beschreibt auch den Prozeß:

Ich befaßte mich mit Hunderten von Signalen zu allen Teilen der Sowjetunion, die in der folgenden Form formuliert wurden:

“Zu N.K.V.D., Frunze. Sie sind verantwortlich für die Aufgabe, 10.000 Feinde der Menschen zu vernichten. Berichten Sie Ergebnissse mit Signalen. — Yezhov”.

Und zu gegebener Zeit kommt die Antwort zurück:

“In Antwort auf Ihrem von dem und dem Datum wurden die folgenden Feinde der Sowjetischen Menschen erschossen”.4

Millionen der Staatsbürger wurden in jedem Jahr ins Konzentrationslager gesandt, um langsamer zu sterben — während sie wirtschaftlich nützliche Sklavenarbeit verrichteten. Wahre Straftäter wurden besser behandelt und kriegten die Veantwortung für die anderen Insassen:

Die Welt der Lager war grotesk wie auch tödlich. Das alte kriminelle Element, das ungefähr 5% der Gefangenen darstellt, terrorisierte die “politischen”, mit dem Einverstandnis der Autoritäten. Sie plünderten ihren Besitz und Kleidung, schlugen sie, töteten sie, sogar schlimmer, sie nahmen den Löwenanteil der Rationen, die schon auf das absolute Minimum berechnet wurden, womit ein Gefangener, mögflicherweise, eine Weile überlebt.5

Ein Hauptteil des Staatsterrors wurde ausgeführt als ein Krieg gegen die jüdische Bevölkerung in der Sowjetunion. Es wurde von Lenin angefangen, daß die Kommunistische Partei jüdische Schulen und Wohltätigkeiten verbot, überfielen jüdisches Feiern während Yom Kippur und anderen heiligen Tagen, und folterten, töteten, oder verbannten eine unzählige Anzahl von religiösen Juden in Konzentrationslager.6 Während des zweiten Weltkrieges wurden fast eine halbe Million jüdische Flüchtlinge von Polen in einer Sowjetischen Invasion nach Litauen ergriffen; diese wurden sofort in die Sowjetischen Konzentrationslager deportiert. Religiöse Leiter wurden zuerst gesandt.7 Menachim Begin, der zukünftige Ministerpräsident von Israel, war einer von Diesen. Aber später flüchtete er von der Sowjetunion.8 In 1945 ergriffen die Sowjets sogar die meisten der jüdischen Insassen in Auschwitz und anderen Nazikonzentrationslagern, überführten diese unglücklichen Gefangenen zu Sowjetischen Lagern, um zu helfen, den Nazimassenmord zu beenden.9

Ein weitverbreiteter Mythos heute ist, daß dieser völkermordähnliche Terror mit dem Tod von Josef Stalin endete. Jedoch Professor Rummel schätzt, daß ungefähr 7 Millionen Staatsbürger von der Sowjetischen Regierung zwischen dem Tod von Stalin und 1987 ermordet wurden und möglicherweise so viele wie 12 Millionen. Das Terrormuster ist so willkürlich wie bevor: Menschen werden verhaftet für “wirtschaftiche Verbrechen”, bedeutend, Beteiligung an der Untergrundwirtschaft, eine Aktivität, die von praktisch allen Sowjetischen Staatsbürgern ausgeführt wird. Mitte der sechziger Jahre, zum Beispiel, sogar “die ungesetzliche Herstellung von solch belanglosen Kleinigkeiten wie Haarbänder und Lippenstifte brachte bestimmte Straftäter vor das Exekutionskommando…”.Basiert auf einer Analyse von Namen, Juden anscheinend werden 20 mal mehr als andere Russen eine Tartsche zum Festnehmen.10

Ein Überlebender des Konzentrationslagers, Avraham Shifrin, war fähig, die Sowjetunion in 1970 zu verlassen und zog nach Israel, wo er das Forschungszentrum für Gefängnisse, psychische Gefängnisse und Zwangsarbeitskonzentrationslager der UdSSR gründete. Er veröffentlichte seine umfassende Forschung in 1980, welches zeigte, daß mehr als 2.000 Konzentrationslager aktiv waren — einschließlich 119 Lager für Frauen und Kinder und wenigstens 41 Vernichtungslager.11 In 1990 berichtete Shifrin, daß ca. 2.500 Lager nun eine zugenommene Bevölkerung von 7 Millionen Insassen unter Michail Gorbatschow’s Regime haben.12

Aber beunruhigender ist, wie Shifrin vor kurzem entdeckte, daß die “ehemalige” Sowjetunion, unter Boris Yeltsin, schnell überall im Land viele neue Lager baut, im Zusatz zu den Tausenden im Gang befindlichen Lagern. Diese noch-leeren Lager könnten dienen, eine riesige Anzahl von Westeuropäern zu halten, wenn einmal die Rote Armee nach Deutschland, Italien, Frankreich, und England kommt.

Seit dem “Zusammmenbruch” des Sowjetischen Kommunismus in 1991 öffnete Moskau eine sehr kleine Hand voll alte Lager für die Öffentlichkeit, hauptsächlich in Sibirien. Aber die anderen 2.500 Lager bleiben im vollen Betrieb. Sie vernichten viele Staatsbürger unter einem andauernden Verfahren des Terrors. Die Sowjetische Propaganda klappt nur, weil die meisten Amerikaner die Strenge der Kommunistischen Unterdrückung überhaupt nie verstanden.

Der Kommunistische Parteiapparat

In dem “Zusammenbruch” der Sowjetunion verloren die Mitglieder der Kommunistischen Partei noch nicht einmal ihr kollektives Halten an der Macht. Ein paar Parteimitglieder wurden von einem ins andere, zwischen mächtige Regierungspositionen versetzt, während die meisten angaben, daß sie selber “ehemalige” Kommunisten sind. Boris Yeltsin ist selbst ein Kommunist seit 1961, obwohl er nun behauptet, daß er ein “ehemaliges” Parteimitglied ist; seine Verwaltung ist durch und durch mit solchen Mitarbeitern besetzt, die seit langem Kommunisten sind, wie Yuri Petrov, Oleg Lobov, und Viktor Ilyushin.13 Sein leitender Gegner, der große Sprüche machende Vladimir Shirinovsky, prahlte offen auf seine eigene KGB-Unterstützung.14

Mitte 1993 waren 11 von 15 Sowjetischen Republiken offen unter der Kontrolle von “ehemaligen” Kommunisten, einschließlich Eduard Shevardnadze von Georgien, Nazarbayev von Kasachstan, und Leonid Kravchuk, von der Ukraine.15 Shevardnadze, tatsächlich, arbeitete vorher als Leiter von mehreren Jugendstrafanstalten für den KGB. Augenzeugen berichteten über Shevardnadze’s legendäre Grausamkeit in seinem Tbilisi Gefängnis:

Im Raum 45 Agdomelashvili (ein Agent) schlug Mikhelaschvili (einen Juden) im Auftrag von Panfilov (Chef der Operationen); im Raum 44 schlugen Agenten… und schnitten mit einem Rasiermesser das Objekt Datusani; im Raum 37 schlugen Agent Usipyan unter Auftrag von Panfilov und Svimonishvili das Objekt Valeri Kukhianidze, dessen innere Organe so zusammengeschlagen wurden, daß er Blut spuckte, und nachher im Hauptgefängniskrankenhaus starb. Er wurde “heruntergeschrieben”… kurz gesagt, Schlagen fand in allen Räumen statt, und das Stöhnen und Geschrei der Objekte konnte man überall im Gebäude hören… Es war ein Schlachthaus.16

Solche Sowjetische Republiken, die nicht unter der sichtlichen Kontrolle der Kommunisten waren, wurden von Galionsfiguren im Auftrage von Kommunisten beherrscht. Zum Beispiel, der ehemalige “Präsident” von Georgien, Zviad Gamsakhurdia — obwohl oft in den westlichen Nachrichtenmedien als ein demokratisch gewählter Antikommunist dargestellt — eigentlich arbeitete eng zusammen mit dem KGB und war erlaubt, Georgien zu führen, durch eine komplette Kommunistisch-kontrollierte Bürokratie, wie er offen zugab. Er beschützte auch die sozialistische Infrastruktur, indem er die Reformen des freien Unternehmertums blockierte.17

Nicht nur durchdrangen die Kommunisten und ihre “ehemaligen” Kameraden vollkommen die politische Führung und Bürokratie der gesamten Sowjetunion, sondern sie behielten ihre sozialistische Macht völlig unversehrt. Fast die gesamte Wirtschaft bleibt in den Händen der Regierung; nur in sehr kleinen Zonen in Moskau und gewissen anderen Hauptstädten sind ein paar private Geschäfte erlaubt, zum Beispiel, Straßenhändler. Neue Sowjetische Gesetze garantieren die Beschränkungen an privatem Eigentum und geschäftlichen Aktivitäten, und Kommunistische apparatchiks halten immer noch die Zügel der wirtschaftlichen Macht. “Erlaubnis, in großen Unternehmen teilzunehmen, ist nur durch die apparatchiks gewährt und nur, wenn es in ihrem Interesse ist”, schreibt ein ehemaliger Sowjetischer Staatsbürger über die gegenwärtige Situation. “Das ganze Eigentum der Kommunistischen Partei in der Sowjetunion — ihre Billionen in Fonds und Billionen in Immobilien, all ihre Sanatorien, Verlagshäuser, das Heer von Autos, und die kooperativen Unternehmen, die unter ihrer Ägide erschafft wurden, alles — wurde übergeben für die Verteilung von genau derselben neuen russischen Verwaltung, die geleitet wird von den alten Ministern der oblast Parteikomitees”. Die Handvoll Unternehmer sind darüber hinaus ausgepreßt mit hoher Besteuerung.18

Warum berichtet die neue “Freie” Presse von Rußland es nicht? Weil dort keine freie Presse ist. In Moskau, zum Beispiel, alle Druckerpressen, alle Lieferwagen, und alle Zeitungsständer gehören der Regierung, die auch die Preise für alle Publikationen kontrollieren.19

Nicht, daß es wichtig ist, da sowieso keine “Oppositions”-Bewegung interessiert ist, die Wahrheit zu sagen. KGB General Oleg Kalugin öffentlich prahlte, daß das KGB-Personal “sogar Figuren in unserer demokratischen Bewegung einschließt. Es sind viele Menschen in der Bewegung — eigentlich, berühmte Menschen — die mit dem KGB seit zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren kooperieren”.20

Schon in 1984 warnte der hohe KGB-Überläufer Anatoliy Golitsyn, daß die Kommunisten seit vielen jahren künstliche kontrollierte Opposition erschafften: “Es gibt keinen berechtigten Zweifel, daß die Dissidentbewegung, im Ganzen gesehen, eine KGB-kontrollierte falsche Oppositionsbewegung ist… und daß viele ihrer leitenden Mitglieder aktiv und gewillte Mitarbeiter mit dem Zentralkomitee und dem KGB sind”.21 Natürlich, solche falsche Dissidentbewegung stimmt der Sowjetischen Täuschung zu.

Das wirkliche Bild außerhalb von Moskau

In dem Augenblick, da man die Hauptstädte in Rußland verläßt, wird das ununterbrochene Herrschen der Kommunisten sofort sichtlich. World Report (Weltbericht) erhielt Aussagen von Amerikanern und anderen, die innerhalb der “ehemaligen” Sowjetunion arbeiten, die es nun bestätigen. Die Identität der meisten dieser Menschen bleibt, für ihren Schutz, geheim gehalten, obgleich irgendein Reisender, der in die Sowjetunion geht, fähig sein wird, diese Tatsachen zu bestätigen.

Absoluter Sozialismus beherrscht noch die ganze Sowjetunion, einschließlich Rußland und die anderen Sowjetischen Staaten. Kein Bürger glaubt, daß das Leben sich verbessert hat; tatsächlich, die Kontrolle der Regierung verursacht schlimmere Armut denn je zuvor. Es gibt keine Mittelklasse, und eine jährliche Inflationsrate von über 1.000 Prozent ist verbunden mit einem Mangel an den meisten Gütern. Solche Produkte, die erhältlich sind, sind oft nutzlos. Die Gehälter sind typisch so niedrig wie drei Dollar im Monat, und der überwältigende Papierkrieg blockiert irgendeine Aufgabe, die erfüllt werden soll.

Der Staatsbürger bleibt ein Sklave. In der 5. Klasse wählt die Regierung die Karriere für jeden Menschen, von welchem es kein Entfliehen gibt. Menschen leben gewaltsam in riesigen überfüllten Wohnblöcken. Jeder Wohnblock enthält ungefähr 20.000 Bewohner. Wenige Autos kann man auf den Straßen in jeder Stadt sehen, da nur Parteimitglieder und Taxifahrer Autos besitzen können, und täglicher Benzinmangel beschränkt alle Verkehrsmittel. Gesundheits- und Lebenserwartung sind niedrig; Selbstmorde sind häufig.

“Demokratie” ist unbeachtet wie ein grausamer Witz. Wähler können nur zwischen Kommunistisch-genehmigten Kandidaten wählen (viele von ihnen sind “ehemalige” Kommunisten), und so, Wahlen finden schnell und leise statt und erzeugen ein kleines öffentliches Interesse.

Noch verringerte sich der Polizeistaat. In allen Sowjetischen Republiken haben die Staatsbürger schreckliche Angst vor dem ständig anwesenden KGB. Seit 1990, beide, Michail Gorbatschow und Boris Yeltsin, erweiterten den KGB,22 und das Budget der Agentur verdoppelte sich in einigen Sowjetischen Republiken, wie zum Beispiel, Kasachstan. Jedem ausländischen Besucher der Sowjetunion ist ein KGB-Beamter zugewiesen, gewöhnlich ohne daß der Besucher es weiß, und die Beförderung der Ausländer ist kontrolliert, in dem sie gezwungen sind, Taxis oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Staatsbürger und ebenso Ausländer können nicht ohne Erlaubnis und die richtigen Papiere — einschließlich innere Reisepässe und Visen, zwischen Städten reisen. Diese Papiere werden gründlich überprüft bei der Einfahrt und beim Verlassen irgendeiner Stadt und werden für Ausländer während der ersten Woche in einer neuen Stadt sogar ständig überprüft. Computerisierte Systeme fangen an, die alten Methoden zu ersetzen, und Staatsbürgern ist es vorgeschrieben, magnetisierte Personalausweise an sich zu haben.

Gefängnisse und Konzentrationslager sind überall mehr zu finden denn naive Ausländer realisieren. Gefängnisse sehen von außen aus wie gewöhnliche Fabriken, obwohl Sklavenarbeit die Arbeit drinnen betreibt. Außerplanmäßige Durchsuchungen der Menschen und Autos von der Polizei und den Milizeinheiten an jeder Straßenecke sind häufig. Und Menschen, die des “wirtschaftlichen Verbrechens” schuldig sind, neigen dazu, zu verschwinden oder sind der Hinrichtung ausgesetzt; Bankkassierer, die beim Abschluß zu wenig Geld haben, zum Beispiel, werden schnell erschossen — es sei denn, der Kunde bekam zu wenig Geld.

Yeltsin’s Deklaration der geöffneten Grenzen ist hohl für die Sowjetischen Bürger, die immer noch nicht ihr Land verlassen können. Sogar das Reisen außerhalb der Sowjetunion ist stark beschränkt, ohne Rücksicht auf die Sowjetische Republik. Eine Einladung muß von jemandem im Ausland initiiert werden, der die finanzielle Verantwortung für die Reise akzeptiert, und der Chef des Sowjetischen Bürgers muß sie genehmigen. Der Bürger muß dann das zuständige Konsulat besuchen und von den Sowjetischen Autoritäten verhört werden (im Zusatz zu den ausländischen Repräsentativen), die eine komplette Hintergrundüberprüfung der Person durchführen. Die Person muß gewöhnlich zustimmen, daß sie Familienmitglieder zurückläßt, um das Überlaufen zu verhindern. Mehrere Wochen können vergehen, bevor der KGB mit einer Entscheidung über den Reisewunsch zurückkommt; In der Ukraine wird diese Entscheidung nicht für zwei Jahre gemacht, und der unglückliche Bürger muß sich persönlich jeden Tag während der letzten sechs Monate der Wartezeit bei den Sowjetischen Autoritäten melden — zu welcher Zeit der Wunsch trotzdem noch verweigert werden kann.

Um zu verhindern, daß die Piloten der Sowjetischen Luftwaffe überlaufen, sind die Piloten nicht erlaubt, zu wissen, was ihre Flugregelmäßigkeiten oder Reiseziele sind, bis sie sich in der Luft befinden. Weitere Versicherung ist mit lasergeleiteten vom Land zur Luft Raketenbatterien gegeben, die jedes Flugzeug während des Fluges verfolgen und abgefeuert werden, wenn der Pilot von seinem bestimmten Flugweg abweicht.

Russische Kontrolle über die Sowjetischen Republiken bleibt schmerzhaft deutlich. Russische Truppen sind in mehreren der Republiken stationiert, und das russische Militär betreibt alle Raketenbasen und alle militärischen Einrichtungen. Sogar das militärische Trainieren bleibt in russsischen Händen, wie alle Soldaten von den Republiken nach Rußland ins Armee-Ausbildungslager gehen. Telefonanrufe zwischen Städten sind durch Moskau geleitet, und das Telefonanzapfen von dem KGB ist Routine, — das ärmlich verborgen ist bei plötzlichen Veränderungen in der Qualität der Telefonübertragung. “Wir haben uns an die Tatsache gewöhnt, daß wir dauernd abgehört werden und immer beobachtet werden”, sagte der russische Schriftsteller Lev Timofeyev, der auch darauf hinweist, daß Lauschervorrichtungen in den Sowjetischen Wohnungen installiert bleiben.23 Natürlich, nur ein kleiner Bruchteil von Staatsbürgern kann überhaupt ein Telefon haben. Ausländische Firmen und Kapitalanleger außerdem entdeckten, daß, obwohl die verschiedenen Städte und Republiken Projekte anzufangen scheinen, alle Kontrakte werden eigentlich in Moskau unter russischer Autorität verhandelt. Und hauptpolitische Positionen in der Republik sind mit russischen Kommunisten besetzt, nicht mit örtlichen Einwohnern.

Um Außenseiter hereinzulegen, lernte der KGB, viele ihrer Aktivitäten durch die “russische Mafia” unkenntlich zu machen. Der ehemalige KGB-Offizier Golitsyn zeigte, daß die KGB-Wirtschaftsabteilung und das Innenministerium OBKhS eingedrungen sind — und sogar zum Teil starteten — die Schwarzmarktunterwelt während der letzten 70 Jahre.24 Besteuerung, zum Beispiel, kann nun dargestellt werden als ein gewöhnliches Verbrechen. Timofeyev berichtet, daß “laut einigen Berichten werden regelmäßig schätzungsweise von 20 bis 50 Prozent der Produkte von Bezirkslagerhäusern gestohlen. Bauernmärkte sind unter der Kontrolle der kriminellen Elemente, die eine Provision von jedem Verkäufer herausnehmen und die Verkäufer zwingen, ihre Preise über einer bestimmten Höhe zu halten”.25

Sogar Waffentransporte zu anderen Kommunistischen Regimen sind nun verstellt als Geschäftsunternehmen unter der “Mafia” Kontrolle, welches Yeltsin die Entschuldigung gibt, unfähig zu sein, solche Aktivitäten zu stoppen. In 1990, zum Beispiel, wurde das Sowjetische Geschäft ANT entdeckt, das von Dutzenden von KGB-Offizieren und Mitgliedern der Kommunistischen Partei gegründet wurde. Sie versandten Panzer aus dem Lande unter dem Vorwand, daß sie Trecker verkaufen.26

Kurzum, der Sowjetische Kommunistische Staat bleibt unversehrt und leise beschleunigt ihren Krieg gegen den Westen. Als einen Teil dieser Aktivitäten erweitert das Sowjetische Militär schnell und bereitet sich für einen heißen Krieg vor — ein Thema, das in zukünftigen Ausgaben des World Report (Weltbericht) behandelt wird.

Der wirkliche Zusammenbruch der Sowjetunion wird mit einem brutalen Sturz spürbar sein, mit der Hinrichtung von Millionen von Mitgliedern der Kommunistischen Partei und dem KGB-Personal, mit dem Schließen von Tausenden von Konzentrationslagern und dem Öffnen der Grenzen, mit der schnellen Umwandlung der ganzen Wirtschaft zum freien Unternehmertum, und mit dem universalen Besitz der Gewehre unter der Bevölkerung. Aber wenn die Amerikaner nicht bald aufwachen zu der Kommunistischen Gefahr, dann können wir zuerst unsere eigene Kapitulation zu dem wachsenden Kommunistischen Reich bezeugen.

Wie können wir die Sowjetunion destabilisieren, solange da noch Zeit ist? Zukünftige Berichte des World Report (Weltbericht) werden dokumentieren, wie der Sowjetische militärische-industrielle Komplex ausschließlich mit westlicher Hilfe und Technologie gebaut wurde und wie die Unterbrechung dieses Fließens den Kreml in die Knie zwingen wird — wirklich.

Referenzen

1. Rummel, RJ, Lethal Politics, New Brunswich, New Jersey, 1990.

2. Lenin, VI, Collected Works, as quoted in Methvin, EH, The Rise of Radicalism, Arlington House, New Rochelle, NY, 1973, p. 321.

3. Solzhenitsyn, AI, The Gulag Archipelago 1918-1956, Harper & Row, NY, 1973, pp. 69-70.

4. Petrov, V. & Petrov, E., Empire of Fear, Praeger, NY, 1956, pp. 73-74.

5. Conquest, R., Introduction, in Rossi, Jacques, The Gulag Handbook, Paragon House, NY, 1989.

6. Gottlieb, Rabbi NZ, In the Shadow of the Kremlin, Mesorah Publications, NY, 1985, pp. 11-18, passim.

7. Kranzler, David, Thy Brother’s Blood, Mesorah Publications, NY, 1987, p. 131.

8. Begin, M., White Nights, Harper & Row, NY, 1977.

9. Rummel, Op cit., p. 163.

10. Ibid., chapter 9, esp. p. 219.

11. Shifrin, A., First Guidebook to Prisons and Concentration Camps of the Soviet Union, Bantam Books, NY, 1982, esp. pp. 10, 19-21, 31-35.

12. Shifrin, A., “A Performance: Glasnost and Perestroika,” an open letter, Jan. 1990.

13. McAlvany, DS, McAlvany Intelligence Advisor, Jan. 1994, p. 12; Timofeyev, L., Russia’s Secret Rulers, Alfred A. Knopf, NY, 1992, p. 85.

14. Orth, M., “Nightmare on Red Square,” Vanity Fair, Sept. 1994, pp. 83-84.

15. Timofeyev, Op cit., p. 13.

16. Testimony of Yuri Tsirekidze in Story, C., Soviet Analyst, vol. 21, no. 6, June-Aug. 1992, p. 11.

17. Interview with Gamsakhurdia in Timofeyev, Op cit., pp. 46-51.

18. Timofeyev, Op cit., pp. 44, 86, 143, 144.

19. McAlvany, Op cit., p. 5.

20. Timofeyev, Op cit., p. 90.

21. Golitsyn, A., New Lies for Old, Dodd, Mead, & Co., NY, 1984, pp. 229-230.

22. McAlvany, DS, McAlvany Intelligence Advisor, Sep/Oct 1991, p. 21; Associated Press, “Yeltsin gives more mandate, more staff to retooled KGB,” SF Chronicle, 11-24-94, p. C8.

23. Timofeyev, Op cit., p. 4.

24. Golitsyn, A., Memorandum to the CIA, 9-27-93, excerpted in Story, C., Soviet Analyst, Oct 1994, 23:1, p. 3.

25. Timofeyev, Op cit., p. 117.

26. Ibid., pp. 121-126.